P01 - Kombination der Verfahren Pupillographie, Elektroretinographie sowie Visuell evozierte Potentiale in einem Handgerät für die erweiterte ophthalmologische Diagnose am Großtier

Event
22. GMA/ITG-Fachtagung Sensoren und Messsysteme 2024
2024-06-11 - 2024-06-12
Nürnberg
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Chapter
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Author(s)
T. Reuter, A. Grundmann, S. Walther - Institut Chemnitzer Maschinen- und Anlagenbau e.V.,Chemnitz, D. Barnewitz - fzmb GmbH Forschungszentrum für Medizintechnik und Biotechnologie,Bad Langensalza
Pages
403 - 410
DOI
10.5162/sensoren2024/P01
ISBN
978-3-910600-01-0
Price
free

Abstract

Die Ausgangssituation zur Diagnose von Augenerkrankungen am Großtier ist, dass für verschiedene Krankheitsbilder unterschiedliche Untersuchungsmethoden und somit verschiedene Diagnosegeräte benötigt werden. Insbesondere bei Ankaufuntersuchungen stehen dem Tierarzt kaum objektive Messwerte zur Verfügung. Vor diesem Hintergrund wurde ein Konzept entwickelt, welches die ophthalmologischen Verfahren Pupillographie, Elektroretinographie (ERG) sowie Visuell evoziertes Potentiale (VEP) in einem Gerät kombiniert und entsprechend auswertet. Der Versuchsaufbau wurde in einem kompakten 3D-gedruckten Gehäuse untergebracht und kann mit einer Hand bedient werden. Die homogene Ausleuchtung des Auges wurde mit radial angeordneten Weißlicht- und RGB-Quellen (Lichtstärke 500 cd) in einer Streulichtscheibe ermöglicht. Erste Systemtests im Labor zeigten eine hinreichende Genauigkeit (± 5 %) bei der Erfassung von Pupillendaten mit einer Messrate von 30 Hz. Die elektrischen Ableitungen können in Anlehnung an die ISCEV-Standards der Humanmedizin aufgenommen werden. Auch die zeitliche Synchronisation der Messwerte der ophthalmologischen Verfahren wurde als Voraussetzung für die Ermittlung von Korrelationen erfolgreich umgesetzt. Erste Vorversuche am Pferd zeigten, dass die erhobenen ERG- und VEP-Parameter innerhalb bzw. oberhalb der Streubreite der Literaturwerte liegen. Die ermittelten Pupillographie-Parameter konnten aufgrund fehlender Literaturwerte hingegen nicht verglichen werden, gleichwohl wiesen die Kurvenverläufe die typischen Charakteristiken eines Pupillensystems auf. Das entwickelte Augendiagnosegerät soll zukünftig durch ausführliche Studien am Pferd erprobt und eine umfangreiche Datenbasis aufgebaut werden. Ziel ist es, Zusammenhänge zwischen den einzelnen Messergebnissen der jeweiligen ophthalmologischen Diagnoseverfahren in Abhängigkeit von Krankheitszuständen zu untersuchen und statistisch auszuwerten, um einen Mehrwert bei der Diagnosestellung, insbesondere in der Früherkennung, zu generieren.

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