1.2.1 Sensoreinsatz und Datenanalyse in der Landwirtschaft
- Event
- 16. GMA/ITG-Fachtagung Sensoren und Messsysteme 2012
2012-05-22 - 2012-05-23
Nürnberg, Germany - Chapter
- 1.2 Chemische Sensoren
- Author(s)
- J. Link-Dolezal, C. Zecha, W. Claupein - Universität Hohenheim
- Pages
- 48 - 53
- DOI
- 10.5162/sensoren2012/1.2.1
- ISBN
- 978-3-9813484-0-8
- Price
- free
Abstract
Landwirtschaft und Precision Farming
Die landwirtschaftliche Produktion hat sich in den letzten Jahren in vielerlei Hinsicht gewandelt. So spielt der Einsatz von Elektronik und Sensoren in der heutigen Landwirtschaft auf den unterschiedlichsten Ebenen eine immer bedeutendere Rolle. Angefangen bei dem Schlepper zur Bestellung des Feldes, der heutzutage mit einer Vielzahl von Sensoren ausgerüstet ist, die den aktuellen Zustand, die jeweiligen Einstellungen oder den Verbrauch von Betriebsmitteln während des Einsatzes erfassen (Timpe, 2007). Auch bei der Betriebsführung wird eine automatische Datenerfassung angestrebt, um Maschinenzeiten und Ausbringmengen, sowie Erntemengen direkt erfassen und in sog. Schlagkarteien dokumentieren zu können. Hierzu bedarf es eines entsprechend ausgerüsteten Schleppers und entsprechende Anbaugeräte, wie sie mittlerweile auf vielen landwirtschaftlichen Betrieben zu finden sind.
Der Einsatz weiterer Sensoren spielt insbesondere beim sog. Precision Farming eine große Rolle, da hier im Gegensatz zur üblichen Landbewirtschaftung nicht das gesamte Feld als eine Managementeinheit betrachtet wird, sondern die unterschiedlichen Teilflächen innerhalb eines Feldes entsprechend ihrer Wachstumsbedingungen für die Kulturpflanze einzeln betrachtet werden. Demnach werden die notwendigen Managementmaßnahmen nicht auf ein Feld bezogen, sondern auf Teilflächen innerhalb des Feldes. Das vorranige Ziel von Precision Farming ist die Optimierung der Bestandesführung vor dem Hintergrund variierender Wachstumsbedingungen innerhalb des Feldes. Für den Anbau von Kulturpflanzen sind verschiedene Maßnahmen (von Aussaat bis zur Ernte) über das Jahr verteilt auf dem Feld durchzuführen, um den Kulturpflanzenbestand zu dem gewüschten Ertrag mit entsprechender Qualität zu führen.
Durch den Einsatz geeigneter Sensoren kann der Landwirt bei der Bestandesführung (Anonym, 2011) entlastet bzw. bei der Umsetzung von Maßnahmen unterstützt werden. Alle Maßnahmen von der Bodenbearbeitung, über die Aussaat, den Pflanzenschutz und die Düngung an die unterschiedlichen Wachstumsbedingungen im Feld anzupassen, sowie die georeferenzierte Erfassung von Ertrags- und anderen Sensordaten sind zusammen mit dem Einsatz von Spurführungssystemen die zentralen Bereiche des Precision Farming. Die Einsparung von Betriebsmitteln, der Schutz der Umwelt und der sorgsame Umgang mit den natürlich verfügbaren Ressourcen stehen dabei im Vordergrund deren Anwendung. Diese Art der teilflächenspezifischen Bestandesführung im Precision Farming wird maßgeblich durch den Einsatz geeigneter Sensoren unterstützt und optimiert.